Die Idee der zentralen Anlaufstelle entstand 2015 im Rahmen der Analyse der gesundheitlichen Situation in Billstedt und Horn. Die damals befragten Ärzte und Mitarbeiter aus sozialen Einrichtungen äußerten den Wunsch, für die Menschen im Stadtteil eine niedrigschwellige Anlaufstelle zu schaffen, die den medizinischen Sektor mit den Angeboten im sozialen Bereich verknüpft. Inspiriert von dem finnischen Modell des „Terveyskioski“ entstand so ein Konzept für den Gesundheitskiosk mit medizinisch geschultem und mehrsprachigem Personal. In dieser in Deutschland bislang einmaligen Institution wird ein Umfeld erzeugt, in dem die Menschen selbst für ihre Gesundheit aktiv werden können.
Mit seinen gesundheitsfördernden und aktivierenden Angeboten strebt der Gesundheitskiosk folgende Ziele an:
• Den Gesundheitsstatus der Bevölkerung nachhaltig zu verbessern und den Anteil der Chronifizierungen zu verringern
• Die Gesundheitskompetenz sowie Eigenverantwortung der Bevölkerung zu gesundheitlichen Themen zu stärken
• Die Patientenzufriedenheit, -erfahrung sowie -zentrierung zu erhöhen
• Fehlinformationen und lange Suchbewegungen nach gesundheitlichen und medizinischen Erstinformationen zu vermeiden
• Die Versorgungsdefizite im ambulanten Bereich zu minimieren, vorhandene Ressourcen zielorientiert einzusetzen
• Die wohnortnahe Versorgung zwischen Partner:innen zu stärken
Mit diesem Ansatz entspricht der Gesundheitskiosk den Forderungen des Sachverständigenrates, der einen niedrigschwelligen Zugang zu den Leistungen des Gesundheitswesens als entscheidend für ein bedarfsgerechtes System vor allem in strukturschwachen Regionen und vulnerablen Bevölkerungsgruppen erachtet.