Gesundheitskiosk: Digitaler Dolmetscher überwindet Sprachbarrieren

Wie kommt das Praxisteam an die Anamnesedaten und bekannte Diagnosen von Patienten mit lückenhaften Deutschkenntnissen? Eine Lösung sieht die Gesundheit für Billstedt/Horn in der Anamnesesoftware aidminutes. Das Dolmetscherprogramm ermöglicht Patienten, ihre Krankengeschichte systematisch in ihrer Muttersprache auf einem Tablet einzugeben. „Der Service wurde ursprünglich für Notaufnahmen entwickelt, um unter Zeitdruck Menschen aus fremden Kulturen besser behandeln zu können“, berichtet der niedergelassene Hamburger Internist Dr. Bernd Kalvelage, der das Programm mitentwickelt hat.

Die Anwendung steht Netzärzten ab sofort kostenlos über den Gesundheitskiosk zur Verfügung.

Aidminutes übersetzt in mehr als zehn Sprachen

So funktioniert‘s:
Patienten gehen auf eigene Initiative oder auf Empfehlung des Arztes für die muttersprachliche Anamnese in den Gesundheitskiosk. Dort geben sie Beschwerden, Vorgeschichte und Besonderheiten wie Gerinnungsstörungen oder Allergien auf dem Tablet ein. Anschließend kommen sie mit der deutschen Zusammenfassung als Ausdruck oder PDF in die Arztpraxis. „Nach unserer Einschätzung werden die Patienten den zusätzlichen Weg in den Kiosk gern auf sich nehmen, weil sie mit der Vorbereitung auf ihren Arzttermin eine noch besser auf sie zugeschnittene Therapieempfehlung erwarten können“, so Kalvelage. „Und sie gehen hoffentlich nicht mehr ins Krankenhaus, weil sie denken, dass dort eher jemand ihre Sprache spricht.“

Vorteile auf einen Blick

• Ärzte erhalten eine rechtssichere Dokumentation der Anamnese.
• Die kostenlose Vorbereitung im Gesundheitskiosk spart der Praxis Zeit.
• Die Anamnese ist in mehr als zehn Sprachen möglich: marrokanisch, verschiedene kurdische und pashto Dialekte, kurmancî, soranî, feyli sowie türkisch.
• Ihre Patienten können Symptome lückenlos darstellen und darauf aufbauende Therapieempfehlungen besser umsetzen.

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