Dr. Akbar Barialai: „Wir müssen wach bleiben“

Es geschah vor einigen Jahren. Ein hochbetagter Patient kam mit Magenbluten zu Dr. Akba Barialai in die Praxis Eine medikamentöse Behandlung war in einem Krankenhaus eingeleitet worden. „Ich habe damals die Behandlung mit dem Medikament unkritisch fortgesetzt“, sagt der Hausarzt. Mit schwerwiegenden Folgen: „Dieses Schmerzmittel, so stellte sich dann heraus, war für diesen hochbetagten Patienten nicht geeignet.

Da hätte ich genauer hinschauen müssen.“ Fast jede Heilbehandlung trägt das Risiko in sich, dass Patienten Schäden zugefügt werden, sagt Barialai. Das gelte auch für die niedergelassenen Ärzte.

„Gerade wir Hausärzte sind ja in der Situation, dass wir Patienten behandeln, die entweder aus dem Krankenhaus entlassen wurden oder von Fachärzten zu uns geschickt werden. Da gibt es dann zum Beispiel Informationslücken darüber, welche Medikamente der Patient nimmt.“ Oder aber es wird bei der Vergabe zum Beispiel von Aspirin nicht selten ohne eindeutige Indikation verschrieben, obwohl es chronischen Blutmangel verusachen kann.

Barialai plädiert für ein umfassendes Verständnis von Patientensicherheit.

„Nicht nur Arzneimittel oder chirurgische Eingriffe können Schäden verursachen, auch Worte oder Gespräche. Wir müssen unser Bewusstsein schärfen. Manchmal vergisst man das im Alltag.“

Dr. Akbar Barialai ist Mitglied im Ärztenetz Billstedt-Horn e.V. und praktiziert in Hamburg Mümmelmannsberg

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