Ärztefortbildung Asklepios Klinik Wandsbek

Gesundheitskiosk hilft bei der Versorgung chronischer Herzinsuffizienz 

Veröffentlicht am 07.03.2024

V.l.n.r.: Dr. S. Lenga, Mehmet Ergin, Oliver Manske, Cagla Kurtcu, Alexander Fischer, Dr. B. Subin, PD Dr. T. Pörner

Anlässlich der Ärztlichen Fortbildung, die von der Asklepios Klinik Wandsbek organisiert und bei der Kassenärztlichen Vereinigung abgehalten wurde, trafen sich niedergelassene Ärzt:innen und Mitarbeitende des Gesundheitskiosks unter der Leitung von Dr. med. Tudor Constantin Pörner zum gemeinsamen Austausch. Unter den Referierenden befanden sich Matthias Mohrmann, Vorstandsvorsitzender der AOK Rheinland/Hamburg, Dr. med. Adnan Pintul, Dr. med. Behrus Subin, Alexander Fischer, Geschäftsführer Gesundheitskiosk, Cagla Kurtcu, Leiterin Gesundheitskiosk und Oliver Manske, Versorgungskoordinator Gesundheitskiosk. Ziel der Veranstaltung war es, das Bewusstsein für die Bedeutung einer effektiven Versorgung von Herzinsuffizienzpatient:innen zu schärfen und innovative Lösungsansätze wie den Einsatz des Gesundheitskiosk zu diskutieren, um Versorgungslücken zu schließen und auf die betroffenen Personen schneller und effektiver zu reagieren (zum vollständigen Programm).

Zusammenarbeit von Klinik und Gesundheitskiosk im Fokus

Nach der Eröffnungsrede von Herrn Pörner stellten Herr Fischer und Frau Kurtcu den Gesundheitskiosk vor, woraufhin Herr Pörner aus ärztlicher Sicht aus dem Alltag von Patient:innen mit der Erkrankung berichtete und die STRONG-HF Studie vorstellte.

Die STRONG-HF Studie befasst sich mit der Sicherheit und Effektivität der Herzinsuffizienz-Therapie. Ergebnisse der Studie zeigten eine signifikante Abnahme der Gesamtmortalität und der Rehospitalisierungen bei Patient:innen mit akuter Herzinsuffizienz nach einem Zeitraum von 6 Monaten. Eine korrekte Medikamenteneinnahme sowie die kontinuierliche Nachbeobachtung und Begleitung der Patient:innen führten zu einer spürbaren Steigerung ihrer Lebensqualität. Die wichtigsten Erkenntnisse der STRONG-HF Studie können Sie unter folgendem Link nachlesen.

Herr Manske erläuterte das Vorgehen der Berater:innen im Gesundheitskiosk bei Personen, die an der chronischen Herzinsuffizienz leiden, und betonte zudem die Bedeutung einer Kooperation aller beteiligten Akteure im Gesundheitswesen.

Die enge Zusammenarbeit zwischen der Asklepios Klinik Wandsbek und dem Gesundheitskiosk konnte bereits erste Erfolge in der Behandlung von Personen mit einer chronischen Herzinsuffizienz verzeichnen, was die aktuellen Zahlen widerspiegeln: Insgesamt wurden bisher 116 Patient:innen aus der AK Wandsbek an den Gesundheitskiosk vermittelt. Von diesen haben 66 Patient:innen ein poststationäres Erstgespräch wahrgenommen, was einer Quote von knapp 60% entspricht. Diese 66 Personen haben erfolgreich an 168 Beratungsgesprächen teilgenommen, was zeigt, dass der Gesundheitskiosk nicht auf eine kurzfristige Intervention abzielt, sondern auf eine kontinuierliche Begleitung und Beratung setzt. Im Durchschnitt nahmen die Patient:innen somit an 2,5 Beratungen teil, um ihre Gesundheit optimal zu fördern.

Neue Wege in der Gesundheitsversorgung: Der Gesundheitskiosk

Weiterhin wurde darüber diskutiert welchen Beitrag der Gesundheitskiosk auch zukünftig leisten könnte und welche Versorgungslücken er somit schließen könnte. Neben seiner Funktion, die Patient:innen für die Krankheit zu sensibilisieren und somit ihren Umgang und ihre Compliance zu verbessern, wurde festgehalten, dass der Gesundheitskiosk durch ausgelegte Fragebögen eine mögliche chronische Herzinsuffizienz früher erkennen und die betreffende Person ggf. an die richtige ärztliche Stelle anbinden könnte.

Herr Mohrmann betonte die Bedeutsamkeit des Gesundheitskiosk aus der Sicht der Krankenkasse. Eine zentrale Funktion des Gesundheitskiosk ist die Koordination von Menschen im Versorgungssystem, dabei erreicht er auch jene Personen, die in der Versorgungsstruktur nicht oder nur unzureichend erfasst sind. Die Berater:innen im Gesundheitskiosk können die Patient:innen bei chronischer Herzinsuffizienz oder bei anderen Erkrankungen über einen längeren Zeitraum hinweg begleiten und sie bei der Etablierung einer gesunden Lebensweise unterstützen. Der Gesundheitskiosk strebt keinesfalls eine Ersetzung der fachärztlichen Beratung an, sondern ist viel mehr durch seine entlastende Wirkung als Ergänzung zu einem funktionierenden System zu betrachten. Damit stellt er keine Doppelstruktur dar.

Die Veranstaltung machte besonders deutlich, dass die Vernetzung der Institutionen mit dem Ziel einer besseren Versorgung der Patient:innen eine gemeinsame Aufgabe ist, die für den Behandlungserfolg maßgeblich ist.

Zur Aktuelles-Übersicht